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  • AutorenbildSimon Maria Ackermann

An Selene (An den Mond)

Oh Weh, Selene, meine Liebste! Was 

kann ich tun, was soll ich sagen?!

Meine Zeit für dich, O Liebste, ist

viel zu kurz und schon seit Tagen


Ist Zeit zu knapp, weil sie vergeht;

Der Morgen soll zurecht erröten!

Da einzig wir Zwei sind noch lebend

Beweis. Nichts kann die Liebe töten!


Wie endlich dringt dein stetes Sein

durch alle Tage, die gezählt,

hinunter in die Welt hinein,

wo es die meine Welt beseelt;


Mit deinem heit'rem Schattenspiel

wird eh und je, auch deinetwegen,

ein Puls, gepeitscht, durch alle Venen

zur Signatur von Knechtsverträgen;


Ach, Liebste! Nur ab und zu, am Tage;

Da seh ich dich noch wandern;

Da draussen, in der grellen Öde,

im Scheine eines andern.


Ach. Nur so mag man sein Glück gebären;

So tröpfelt auch auf allen Taufen

die Schuld schon schmierig auf die Stirn;

Bald ist kein Ort mehr zu verkaufen.


So ist es! weil die Welt sich dreht;

Den einen bangt es, einen bänger...

Doch solang das Ding noch kreisen mag

so wird die Nacht auch wieder länger.




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